Audi-Duo Feller/Mies holt den Halbzeittitel in der Deutschen GT-Meisterschaft auf dem DEKRA Lausitzring
Klettwitz. Ricardo Feller (21/CH) und Christopher Mies (31/Düsseldorf, beide Montaplast by Land-Motorsport) waren im Samstagsrennen der Deutschen GT-Meisterschaft auf dem DEKRA Lausitzring nicht zu schlagen: Pole-Position, Sieg, schnellste Rennrunde lautete die Bilanz des Duos, das durch den zweiten Saisonerfolg die Tabellenführung übernahm und sich so mit dem Halbzeittitel im ADAC GT Masters belohnte. Rang zwei ging an die Mercedes-AMG-Fahrer Luca Stolz (26/Brachbach) und Maro Engel (36/Monte Carlo, beide Mercedes-AMG Team Toksport WRT), als dritte sorgten die Lamborghini-Fahrer Mirko Bortolotti (31/I) und Albert Costa Balboa (31/E, beide GRT Grasser Racing Team) für ein Markentrio auf dem Podium. „Maro Engel hat mich in der Schlussphase hart attackiert, das hat mich teilweise wirklich ins Schwitzen gebracht“, sagte Ex-Champion Mies nach seinem insgesamt 12. Sieg im ADAC GT Masters. „Es ist großartig, jetzt an der Tabellenspitze zu stehen. Wir werden uns darauf nicht ausruhen und hart weiterarbeiten. Die Saison ist noch lang.“
Keyfacts, DEKRA Lausitzring, Klettwitz, Saisonrennen 7 von 14
Streckenlänge: 3.478 Meter
Wetter: 23,5 Grad, sonnig
Pole-Position: Ricardo Feller (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS), 1.21,678 Min.
Sieger: Ricardo Feller/Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS)
Schnellste Rennrunde: Ricardo Feller (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS), 1.22,797 Min.
Mies und Engel liefern sich packenden Zweikampf um den Sieg
Nach Tagesbestzeit am Freitag und Pole-Position am Samstagmorgen setzte Ricardo Feller im Rennen sein bisher perfektes Wochenende fort. Beim Start verteidigte der Schweizer die Führung und setzte sich langsam von seinen Verfolgern ab. Als er beim Pflichtboxenstopp zur Rennmitte an Partner Christopher Mies übergab, hatte er ein Zeitpolster von 3,5 Sekunden herausgefahren. Der deutsche Audi-Werksfahrer baute den Vorsprung anschließend auf rund fünf Sekunden aus, ehe das Rennen mit etwas mehr als 20 Minuten Restrenndauer nach Ölverlust des Mercedes-AMG von Jules Gounon (26/F, Team Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing) und so stark verschmutzter Fahrbahn unterbrochen werden musste. Nach dem Restart attackierte Maro Engel zur großen Begeisterung der Fans am Lausitzring den führenden Mies, der sich aber erfolgreich an der Spitze behaupten konnte. Eine Safety-Car-Phase zum Bergen des Porsche von Simona De Silvestro (33/CH, Precote Herberth Motorsport) sorgte anschließend für einen atemberaubenden, vier Runden langen Schlusskampf. Erneut griff Engel an, und erneut blieb Mies vorn – diesmal bis ins Ziel. Teamkollege Feller holte sich neben dem Gesamtsieg auch volle Punkte in der Pirelli-Junior-Wertung.
Luca Stolz und Maro Engel holten als Zweite ihr zweites Podium der Saison. Sie waren von Platz drei ins Rennen gegangen und hatten sich beim Start um eine Position verbessert. Leidtragende waren die Lamborghini-Piloten Bortolotti und Costa Balboa, die sich als Dritte dennoch über ein weiteres Podium freuen konnten.
Dahinter fuhren Raffaele Marciello (26/I) und Maximilian Buhk (28/Hamburg, beide Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR) als Vierte ins Ziel, wodurch sie weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz liegen. Als Fünfte sicherten sich Lokalmatador Mike David Ortmann (21/Ahrensfelde) und Clemens Schmid (31/A) in einem weiteren Lamborghini des GRT Grasser Racing Team ihr bisher bestes Saisonergebnis vor dem Porsche-Duo David Jahn (30/Leipzig) und Jannes Fittje (22/Langenhain, beide Team Joos Sportwagentechnik).
Eine starke Aufholjagd zeigten die BMW-Werkspiloten Nick Yelloly (29/GB) und Jesse Krohn (31/FIN, beide Schubert Motorsport) auf Rang sieben: Yelloly wurde beim Start umgedreht und war zwischenzeitlich bis auf Platz 25 zurückgefallen. Achte wurden Rolf Ineichen (42/CH) und Franck Perera (37/F), die damit auch den dritten Grasser-Lamborghini in die Top 10 brachten. Ineichen holte sich zudem den Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung. Die Porsche-Piloten Joel Eriksson (23/S) und Julien Andlauer (22/F) kamen bei ihrem ersten Einsatz für das Küs Team Bernhard als Neunte ins Ziel, Platz zehn ging an Elia Erhart (33/Röttenbach) und Pierre Kaffer (44/Schlieren, beide Rutronik Racing by Tece) in einem weiteren Audi R8 LMS.
Unglücklich verlief das Rennen für die bisherigen Tabellenführer Michael Ammermüller (35/Rotthalmünster) und Mathieu Jaminet (26/F, beide SSR Performance). Startfahrer Ammermüller wurde in der zweiten Runde von einem anderen Fahrzeug umgedreht und fiel ans Ende des Feldes zurück. Anschließend musste Ammermüller eine Durchfahrtsstrafe wegen der Kollision mit Nick Yelloly absolvieren. Ins Ziel kam der Porsche auf Platz 13.
Stimmen der Sieger
Ricardo Feller: „Das war ein perfekter Tag für uns. Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis. Mit der Pole-Position sind wir schon großartig in den Tag gestartet, im Rennen konnten wir dann die Führung gut verteidigen. Ich konnte in meinem Stint eine gute Pace fahren, ohne die Reifen zu stark zu beanspruchen. Chris hat das Auto nach dem Boxenstopp sicher ins Ziel gefahren. Während der Schlussphase draußen zu sitzen und zuzuschauen war deutlich nervenaufreibender als selbst im Auto zu sitzen. Aber ich vertraue Chris blind und der hat dann den Sieg auch stark nach Hause gefahren.“
Christopher Mies: „Das Rennen war am Ende echt anstrengend. Bei den beiden Restarts war Maro immer sehr nah dran. Es war nicht so leicht ihn ins Bockshorn zu jagen wie ich dachte, denn er ahnte ganz genau, was ich vorhatte. Wir haben beide sehr spät für Turn 1 gebremst, aber ich bin vorn geblieben. Das war sicher sehr spannend für die Zuschauer.“